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Wiederholungstäter in Chiclana

2. Spiridon Laufseminar mit Kurt Stenzel 21.3. – 28.3. Chiclana
Nach dem Erfolg des 1. Laufseminars, exklusiv nur für Spiridon Mitglieder in 2014, das bei allen Teilnehmern auf große Resonanz gestoßen war und begeisterte Zustimmung fand, hatten sich Birgitt Bohn und Martin Pfeiffer – an dieser Stelle ein dickes Dankeschön – bereit erklärt, ein zweites Laufseminar - diesmal sogar über 2 x 1 Woche (21-28.3./28.3-4.4.) zu organisieren. Der Artikelschreiber hatte - wie die Hälfte aller 29 Teilnehmer – bereits am 1. Laufseminar teilgenommen und zählte seit Anfang Januar die Tage bis zum angekündigten Abflugtermin. Auch die „Novizen“ warteten voller Anspannung darauf, dass es endlich losging, um dem kalten, trüben und nassen Wetter in Deutschland zu entfliehen und den Körper für die anstehenden Frühjahrsmarathons in optimale Laufform zu bringen.
Über Madrid ging es zum Flughafen von Jerez de la Frontera, wo wir zuverlässig von dem verantwortlichen Mitarbeiter von Solsports in Empfang und zum bereitstehenden Bus geleitet wurden, die uns in einer Stunde in unser Hotel BARROSA PARK ****, in Novo Sancti Petri brachten.
Für die ‚alten Hasen‘ war es schon so etwas wie ein „Nachhause kommen“, während die „Novizen“ sich vom Hotel, dessen Lage am langen Sandstrand und dem atlantischen Ozean begeistert zeigten. Kurt empfing uns in Bestform und blendender Laune. Das Abendessen in Buffetform, das keine Wünsche offen und selbst Leuten mit etwas anderen Essensgewohnheiten auf ihre Kosten kommen ließ. Die runden  Tische erleichterten das „Sich Einfinden“ für jedermann und förderte die Kommunikation - wobei an dieser Stelle betont werden muss, dass die Gruppe von allen als sehr homogen empfunden wurde, obwohl die Altersstruktur (zwischen 28 und über 70) und der Leistungstand (von „in  den letzten Monaten kaum gelaufen“ bis ‚seit Februar im Marathontraining‘) sehr unterschiedlich war.

Der Tagesablauf war wie folgt:

7.30 Uhr - 1. Trainingseinheit
Frühstück
11.00 Uhr - 2. Trainingseinheit
Mittagspause
16.00 Uhr - 3. Trainingseinheit
Abendessen
20.30 Uhr - 4. Trainingseinheit (Abendprogramm)

Die Trainingseinheiten im Einzelnen:
Die 1. Trainingseinheit war jeden Tag bis auf den letzten Tag ein lockeres 7-8 km Läufchen am wunderschönen Strand entlang.

Die 2. Trainingseinheit bestand aus Dehnungs-/Stabilisations-/Kräftigungsübungen, die von Kurt kompetent und „einfühlsam“ bis zur Schmerzgrenze angeleitet wurden. Was besonders beeindruckte war, wie Kurt uns zeigte, wie man mit minimaler Variation bekannter Übungen andere unbekannte Muskelgruppen anspricht und damit spezifisch trainiert. Diese Erfahrung bestätigte auch das Aquajogging im Hallenbad am Donnerstag, welches die tägliche Trainingseinheit am Strand ergänzte. Leider brach sich Kurt beim abschließenden Mannschaftsspiel, im Eifer des hitzigen und ambitioniert geführten Wettkampfs, 2 Rippen an.

Die 3. Trainingseinheit am Nachmittag war die abwechslungsreichste, das sich durchziehende Grundthema war „Lauftechnik“ .

Sonntag, 22.3.:
Erkunden einer 2 km langen Strecke im öffentlichen Park von Novo Sancti Petri zur Vorbereitung auf den Zeitschätzlauf am nächsten Tag.

Montag, 23.3.:
Zeitschätzlauf über 2 km im öffentlichen Park von Novo Sancti Petri – ohne Uhr + Smartphone natürlich -. Der zweite Durchgang musste 1 Minute schneller gelaufen werden. Die Diskrepanzen zwischen geschätzten und tatsächlich gelaufenen Zeiten betrugen teilweise bis zu 3 Minuten und hatten auch nichts mit Lauferfahrung und Leistungsniveau zu tun. Hier zeigt sich meiner Ansicht die Tendenz, dass sich die heutige Läufergeneration immer mehr von Laufapps und GPS abhängig macht und damit das Gefühl zum eigenen Körper verliert.

Dienstag, 24.3.:
Da stand der sogenannte „Parkplatzlauf“ auf dem Programm. Dabei handele es sich um ein 400 m Strecke mit Gefälle, die im GA1 sich steigernd bis hin zur anaeroben Schwelle durchlaufen werden musste. Den Abschluss bildete ein Gruppenwettkampf von 5 Runden um diesen Parkplatz, wo es nicht nur auf Schnelligkeit, sondern auch auf taktisches Geschick ankam. Diesen Wettbewerb entschied die  Gruppe von Yannick Stenzel, die aufgrund seiner ausgeklüngelten Taktik, welches die schwächeren Läufer schonte und längere Erholungspausen zwischen den Einsätzen zuließ, gewann. Obwohl Yannick erst 22 Jahre und außerdem durch ein dickes Knie gehandicapt war, war er für Kurt eine große Unterstützung und trug seinen Teil zum erfolgreichen Gelingen des Seminars bei, z.B. bei der Auswertung des Zeitschätzlaufs, als Begleiter beim Morgenlauf oder der Einrichtung der Getränkestellen für den abschließenden „Langen Lauf“.

Mittwoch, 25.3.:
Ruhetag. Zeit zum Nichtstun oder einen Ausflug nach Cadiz oder zu einer Radtour in die weißen Dörfer oder zum Golfen.

Donnerstag, 26.3.:
Der allseits gefürchtete sogenannte „Rampenlauf“. Es galt, vom Strand eine etwa 150 m langgezogene Steigung mindestens 8 x zu überwinden. Lauftechnisch wichtig war dabei der Armeinsatz und das Umschalten von Bergauflauf auf Laufen auf flacher Strecke.

Freitag, 27.3.:
Der von vielen als Höhepunkt gesehene ‚Long Jog‘, wobei die Strecke variabel ist. Je nach Leistungsniveau kann zwischen 19 km und 30+ km gelaufen werden. Die erste Strecke – mit 2 Getränkedepots (von Kurt und Yannick Stenzel betreut) erstreckt sich vom Hotel bis zum Leuchtturm von Conil und zurück. Wer will, kann dann noch weitere 6 km bis zum sehenswerten ursprünglichen Hafen von Porto Sancti Petri (und natürlich wieder zurück mit 1 weiteren Getränkestelle, wiederum von Kurt sowohl wassermäßig wie auch mental betreut) laufen.

Die 4. Trainingseinheit am Abend war eher als lockeres, freiwilliges Abendprogramm zu sehen. Falls man noch mental aufnahmebereit war, hielt Kurt im Saal Sevilla Vorträge über Trainingsplanung-/gestaltung-/lehre und Marathonvorbereitung und Ernährung. Da Kurt auch ausgebildeter Physiotherapeut ist, durfte auch eine Einführung in die Selbstmassage nicht fehlen.

Das Ambiente – **** Sterne Anlage, herrlicher Strand, das Rauschen des Meeres das abwechslungsreiche Essen und das wider Erwarten perfekte Laufwetter (Temperaturen zwischen 15-20°) - trugen dazu bei, um die Woche in sportlicher und urlaubsmäßiger Hinsicht, zu einem gelungenen Erlebnis werden zu lassen. Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei.

Bericht: Hans Bittlingmaier
Fotos: Hans Bittlingmaier

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