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Braveheart Battle 2012

So fuhren also 2 Spiridonis gemeinsam am Samstag den 10.03.2012 um 8 Uhr nach Münnerstadt.

2012_braveheart_12012_braveheart_22012_braveheart_3Die Veranstaltung war ausverkauft und 2354 Teilnehmer aus ganz Deutschland gingen an den Start. Das Wetter hätte besser kaum sein können und bei 8-10 Grad ging es gut gelaunt und voller Vorfreude an den Start. Wir hatten immerhin noch Winter, da hätten durchaus andere Bedingungen vorherrschen können. Es galt einen Höllen-Parcours von 24 Kilometern zu laufen der mit 45 Hindernissen versehen war. Es sollte die einzigartigste sowie beste Schlammschlacht aller Zeiten werden. Es gab mörderische Abhänge herunter und steile Aufstiege quer durch den Wald zu laufen. Wir mussten durch Schlamm und standen mehrfach bis zum Kinn im kalten Wasser. Wir mussten über Geröll, durch Gestrüpp, durch ausgehobene, tiefe, schlammige Gruben und unwegsames Gelände. Diese und andere Schwierigkeiten waren zu meistern. Kurz gesagt jeder musste einmal durch die Hölle. Die verschiedenen Hindernisse waren zu bewältigen durch Kriechen, Hangeln, Balancieren, Überspringen und Überklettern. Es gab sogar ein Hindernis zu durchkriechen das unter Strom stand. Eine Berührung und man war sofort wieder wach. Die Hindernisse hatten furchteinflössende Namen wie
Death Valley, Loch Ness, Heartbreak Ridge oder Killing Hill.

Es wurde ab 13 Uhr in 100er Gruppen gestartet. Wir wurden leider erst in der letzten Gruppe um ca. 13:50 Uhr ins Rennen geschickt - das war doch ein bisschen zu lang. Bereits am ersten Wasserhindernis ca. bei KM 1,5 verletzte sich Christian beim Hangeln übers Wasser in das er hineinfiel und mit dem Fuß umknickte. Beim zweiten Wasserhindernis ca. bei KM 2 holte ich mir durch einen Sturz Schürfwunden. Das fing ja gut an. Christian konnte zu diesen Zeitpunkt durch seine Verletzung kaum mehr laufen und schickte mich ins Rennen ohne Ihn. Er selbst wusste da noch nicht ob er Finishen können würde. Während des Wettkampfes holte ich mir immer wieder neue Blessuren am Knie und Ellenbogen die mich dann bei der weiteren Bewältigung der Hindernisse behinderten. Speziell das robben am Boden schmerzte wenn Hindernisse zu durchkriechen waren. Aber es ging immer weiter. Es war schon etwas besonderes, dass man praktisch die gesamte Strecke in nassen Klamotten gelaufen ist. Aber das war an und für sich kein Problem. Preiset den Herrn denn dafür erschuf er Funktionskleidung. Nur beim Anstehen an den Hindernissen fror man.

Reichlich skurilles gab es zu bewundern: etwa eine Männergruppe mit rosa Perücken, Läufer in Badelatschen, ein Läufer im Businessanzug, ein anderer mit 14 cm Absatzstiefeln (er hatte eine Wette verloren) und jede Menge Läufer in Schottenkilts und vieles, vieles mehr. Es begegnete einem immer wieder einer der ein noch verrückteres Outfit anhatte. Ein Teilnehmer kämpfte sich nach seiner Querschnittslähmung bis ins Ziel. Ein anderer, mit Unterbeinamputation tauchte vor mir, mit einer speziellen Titanprothese o.ä,. an einen höllisch steilen Aufstieg, auf. Ihm habe ich sofort, persönlich meinen Respekt versichert. Sport überwindet immer wieder alle Grenzen, einfach großartig!

Die Veranstaltung fand in Bayern statt und ich habe mich nicht schlecht amüsiert als mein scherzender, schlammverzierter Nebenmann im urigsten bayrisch sagte:
"I Grierg A Ärger dahoam, mei Muada hod gsogt i doarf ned dreckert hoamkomma."
Die Sportler blieben auch noch größten Anstrengungen gut gelaunt - ein einziges großes Fest. Einen halben Tag mit verrückten zu verbringen kann richtig schön sein. Der Wettkampf stand unter dem Motto „Mut und Tapferkeit“ und es war auch völlig klar dass ein Mann dem anderen Mann bei den schwierigen Hindernissen geholfen hat. Der Wettkampf geprägt von Fairness, Hilfsbereitschaft sowie Respekt vor der Leistung der anderen Sportler. Das war so groß!  Jeder Braveheart kämpfte mit viel Leidenschaft.
Dass Christian dann ebenfalls mit zusammengekniffenen Zähnen finishte war stark.  Aber wer den Christian kennt, dass ist ein harter Hund!

Hier ein paar Stimmen von Teilnehmern des Braveheart Battle 2011 die mir besonders gut gefallen haben:
"Das war ein Erlebnis für die Ewigkeit. Hatte Riesenrespekt vor den Wasser Hindernissen - und ihr habt es schlimmer gemacht als befürchtet..."

"Wer an diesem Tag und in diesen Stunden nicht bei uns war, wird nie erfahren was Härte 10 bedeutet."

"Ich bin voll am Arsch, mir tut jeder Muskel weh.

Besser kann ich es euch auch nicht wiedergeben und schließe mich diesen Zeilen an. Im Ziel war ich reichlich erledigt, dazu über und über mit Schlamm verschmiert.
Ich sah aus wie ein Schwein und blickte zurück, da wurde mir klar: Ich habe gerade ein Braveheart-Battle überstanden. ...DAS ROCKT SO DERMAßEN!:)) Wer extreme Erfahrungen sucht, der sollte hier einmal dabei sein!

Es ist zwar alles in allem mit Fahrt viel Aufwand - aber Ihr fahrt ja auch nach New York oder sonst wo in die Welt um Marathon zu laufen.  Wenn Ihr Bock habt Euch mal richtig alle zu machen, dann kommt zum Braveheart-Battle.  Ich habe es genossen und der Christian fand es auch richtig gut! Im Ziel warteten für jeden Finisher Ruhm und Ehre und jeder bekam die Medal of Honor. Wenn Du erfolgreich ins Ziel kommst, dann bist Du ein echtes Braveheart und das kann Dir keiner mehr nehmen.

Der Veranstalter macht eine Menge Aufhebens um Begriffe wie Mut, Tapferkeit, Ruhm und Ehre. Manch einem mag das ein bisschen viel sein aber das ist Teil dieses Events und durchaus gewollt und macht eine Menge Spaß.

Es gibt aber auch Kritik anzumerken: Für diesen Parcours waren deutlich zu viele Teilnehmer zugelassen. Bereits beim dritten Hindernis, ca. bei KM 3 wurden wir abrupt gestoppt, vor dem Hindernis war eine Traube von Sportlern. Wir alle mussten jeweils geschätzte 10 Minuten warten um das Hindernis bewältigen zu dürfen. Das machte mir nasser Kleidung so keinen Sinn. Das setzte sich leider so im weiteren, bei den nachfolgenden Hindernissen, fort. Ich habe gefühlte 2 Stunden nur mit warten vor den Hindernissen verbracht. Trotz der Blockstarts konnte das nicht verhindert werden. Die tolle Veranstaltung hätte es verdient gehabt nur 1000 Sportler zuzulassen. Die Sportler die zuerst gelaufen sind, standen gar nicht bei den Hindernissen an, andere 5 Minuten, wieder andere 10 Minuten. Im Laufe des Wettkampfes summieren sich da große Unterschiede. Wenn man sich im sportlichen Wettkampf messen will dann ist das schon sehr schade, so was ist dann kein regulärer Wettkampf. Der Veranstalter bekam dazu reichlich Kritik und versprach um Verbesserung bemüht zu sein. Mal sehen... Es ist gut das alles vorher zu wissen, dann kann man sich gleich darauf einstellen.

unter http://www.braveheartbattle.de finden Interessierte alle Informationen zum Wettkampf / Anmeldung usw. Fragen beantworte ich auch gerne über das Spiridon-Forum.

Eine Warnung muss ich Fairerweise noch loswerden: Wer auf der Strecke bleibt und nicht durchkommt den erwischt der Höllenhund Ramses! Ich habe es selbst gesehen (2 mal).

PS. I. Es scheint zwar mehr eine Angelegenheit für Männer zu sein aber das muss ja nicht so bleiben.
Allen Braveheart-Finisher-Frauen (BRAVEHEARTY) meinen besonderen Respekt.
Eine Sportlerin die mit mir gemeinsam beim Braveheart gekämpft hat, sah ich am nächsten Tag bei unserem Halbmarathon finishen. Ich konnte das kaum glauben, Bravo. 

PS. II. Meinen Dank auch an Christian, der mit mir zusammen zum Battle gefahren ist, zu zweit macht das gleich noch mal so viel Spaß.
Wir haben uns beide wacker geschlagen und Spiridon würdig vertreten.

PS. III. Vielleicht gibt es nach meinem Bericht einige Spiridon-Anmeldungen für das nächste Jahr.
Danksagungen werden von mir dann nach Absolvierung der Veranstaltung gerne entgegengenommen.
Beschwerden werden nicht entgegengenommen?.

Marcus Klein

Die Fotos der beiden Spiridon Matadoren wurden uns von SportOnline-Foto - Wolfgang Nass, Uwe-Beyer-Str. 80 in 55128 Mainz zur Verfüguzng gestellt, vielen Dank!
2012_braveheart_4Weitere Bilder unter www.sportonline-foto.de

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